Vielleicht ist es der Versuch, den Taylorismus (billigere Produktion durch ihre Aufteilung in extrem detaillierte, zerlegte und normierte Arbeits-Teil-Aufgaben) aus der industriellen Produktion auf Gesundheitswesen, Bildung und Dienstleistungen zu übertragen: Eine solche Zerlegung und Normierung kann allerdings für Bildungsarbeit nicht in demselben Sinn Sinn machen, speziell (aber nicht nur) weil hier Beziehung zentral ist – im Unterschied zur Produktion von Schrauben, zu denen ich nicht unbedingt eine Beziehung haben muss. Weil die Übertragung des Tylorismus z.B. auf ein Institut einer Hochschule mit seinen Bildungs-, Forschungs- und Dienstleistungsaufgaben prinzipiell insgesamt nicht sinnvoll möglich ist (in gewissen Teilen ja, aber darum geht es hier nicht), man es aber doch unerbittlich versucht, mündet dieser Versuch in immer mehr Papier und Schein-Taylorisierung: Weil es immer noch nicht ganz klappt, halt noch eine Prozessbeschreibung dazu. Und weil es jetzt dafür an einem anderen Ort happert, eine allgemeine Weisung mehr. Und weil jetzt die Unzufriedenheit steigt, nochmals eine Evaluation. Usw.
Mehr dazu gibt es im Buch “Creating a New Public University” von Morten Levin und Davydd Greenwood. Und einige Hauptpunkte daraus als Blogbeitrag von Eli Thorkelson.