Jammern kann gut tun: Leid teilen, Psychohygiene betreiben. Wenn es dabei bleibt, geht es uns trotzdem immer schlechter, wenn sich die Verhältnisse nicht ändern. Aus dem kindlichen Opfersein wächst keine Veränderung. Dafür braucht es ein erwachsenes Ich, dass sich für Verbesserungen stark macht.
Rolf Haubl, Professor für psychoanalytische Sozialpsychologie, sagt in der Radiosendung Kontext vom 1. Mai 2014, es bringe nicht weiter, das System zu dämonisieren, welches schuld ist an der Misere. Vielmehr gehe es darum, die ökonomischen Argumente zu durchschauen und sich zunutze zu machen. Widerständige Menschen müssten ihre Anliegen ebenso ökonomisch fundieren.
Kann es bei der ganzen Bürokratisierung wirklich um Ökonomie gehen? Es ist doch so offensichtlich, dass der Formularkrieg viel mehr Aufwand als Ertrag produziert. Es wird aufschlussreich sein, an der Tagung vom 25. Oktober darüber gemeinsam weiter nachzudenken.
Sina Bardill